Als Kopf von UNIGLOVES® sieht Sebastian Schuster seine Arbeit als Berufung. Die Freiheit, Ideen zu entwickeln und auszuleben, gibt er an seine Mitarbeiter weiter. Haben Sie Ihre Laufbahn von Anfang an vor sich gesehen? Welche langfristigen Ziele haben Sie für UNIGLOVES®? Ich hatte immer Lust, etwas für Menschen zu tun, sie für Themen zu begeistern und mitzureißen. Die „Gummihandschuh-Industrie“ hatte ich bis vor fünf Jahren allerdings noch nicht im Sinn – bis ich im Zuge des Eigentümerwechsels die Gelegenheit bekam, das Ruder bei UNIGLOVES® zu übernehmen, und kurzerhand vom Harz ins Rheinland zog. Wichtiger als Umsatz und Gewinn sind der Fortbe- stand unserer Qualität und die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter, die wissen, wofür sie arbeiten. Wenn der Erste morgens zur Arbeit kommt und nicht mehr weiß, warum er was tut und für wen er es tut, oder wenn wir uns in Prozesslandschaften verlieren, höre ich auf. Was gefällt Ihnen an Ihrem Unternehmen besonders? Wie und wo schalten Sie am besten ab? Dass wir etwas Sinnvolles produzieren und keine Luxusartikel, die Menschen nur kaufen, wenn es ihnen gut geht. Unsere Produkte sind nicht erklärungsbedürftig. Sie sind schlicht und einfach, aber sie werden gebraucht. An unserer Unternehmensstruktur schätze ich die Ein- fachheit. Da ich aus einem großen Konzern komme, genieße ich die kurzen Entscheidungswege und die unmittelbaren Effekte. Für mich ist es am spannends- ten, draußen beim Kunden zu sein und immer wieder in erstaunte Gesichter zu schauen, wenn ich die Pro- duktions- und Transportwege erkläre und erläutere, wie viel Arbeit in unseren Produkten steckt. Wer denkt schon darüber nach, wie der Handschuh entsteht, den er täglich routinemäßig aus einer Box zieht und der einfach funktionieren muss? Ich laufe viel, auch Halbmarathon. Mir geht es einfach gut, wenn ich draußen in Bewegung bin. Welchen Stellenwert haben soziale Netzwerke für Sie? Ich bevorzuge das gesprochene Wort. Bei Kunden bin ich bekannt dafür, dass ich sie lieber anrufe, als auf eine Mail zu antworten. Haben Sie Vorbilder? Es gibt viele Menschen, die mich beeindrucken oder beeinflussen. Ich bin offen für Ideen von anderen und schaue, was um mich herum passiert, um das Beste für mich mitnehmen zu können. Auch ich selbst möchte weniger ein Vorbild als vielmehr so machtvoll sein, dass ich etwas bewegen kann. Wie lautet Ihre Lebensweisheit? Das Leben gibt dir, was du brauchst. Immer und jeder- zeit. Man versteht es nicht immer gleich, aber alles hat einen Sinn. Sebastian Schuster Geschäftsführer bei UNIGLOVES® „Meine wichtigste Aufgabe ist, mich möglichst überflüssig zu machen. Denn erst, wenn dich niemand im Unternehmen braucht, hast du deine Arbeit als Führungskraft gut gemacht. Gibt man Menschen Freiheit und Verantwortung, bekommt man viel mehr zurück, als wenn man ihr Denken einschränkt. Ganz gleich, ob die Ent- scheidung richtig oder falsch ist, wer mit Herzblut dabei ist, kann immer etwas lernen.“ 7